Als nun stolze Besitzer eines Wohnmobils ist ganz klar, dass uns der nächste Sommerurlaub (also eine Woche nach Kauf der mobilen Unterkunft) nach Italien führen muss. Und auch wenn wir schon oft dort waren und viele Landesteile gut kennen, so soll es diesmal eine komplette Reise vom Norden bis zum Süden werden, die uns an zahlreiche weltberühmte Orte bringen soll!
Es ist Anfang Juli 2017 und die Temparaturen entsprechen durchaus unserem Geschmack. Um möglichst viel Zeit unseres Urlaubs für unsere Reise nutzen zu können, fahren wir bereits in der Nacht von Freitag auf Samstag los in Richtung Süden, vorbei am üblicherweise stark frequentierten Autobahnknödel um München (der in den Morgenstunden noch relativ entspannt ist). Weiter geht es in Richtung der Grenze nach Österreich und dann über den Brenner bis nach Torbole. Hier legen wir den ersten Zwischenstopp ein und treffen Bekannte aus Nordhausen, die wir schon länger nicht mehr gesehen hatten.
Nun gibt es entlich Pizza und Rotwein in einem Restaurant direkt am Gardasee.
Wie haben wir unseren Lieblingsee vermisst, denn das letzte Mal waren wir 2015 hier! Und so beschließen wir den Folgetag ebenfalls noch hier zu verbringen und lassen den Tag gemütlich ausklingen, bevor wir uns in unser mittlerweile etwas abgekühltes Wohnmobile zur Nachtruhe begeben. Der kommende Tag wird mit Baden und Relaxen verbracht, um fit für den nächsten längeren Trip in Richtung Pisa zu sein.
Pisa – irgendwas ist hier schief gelaufen
Nach der Erholungspause am Wasser begeben wir uns nun nach Pisa um zu prüfen, ob die Pizza, der Rotwein und das Bier dort ebenfalls genießbar sind. Aber vorher wird die Stadt erkundet und gerade der schiefe Turm darf selbstverständlich nicht fehlen!
Und ja, Essen und Trinken sind hervorragend, so dass wir uns frisch gestärkt nach einem erlebnisreichen Tag zum nächsten Stellplatz begeben. Und dort treffen wir zufällig auf ein Baugleiches Wohnmobil, so dass unsere „Susi“ die Nacht neben einem Geschwisterfahrzeug verbringen darf.
Rom – Die ewige Stadt
Und nun geht es weiter in südliche Richtung. Das Ziel ist klar … wir fahren in die Hauptstadt Italiens.
Rom ist die größte Stadt des Landes. Eine Legende erzählt, dass Romulus die Stadt 753 v. Chr. gegründet hat. Sie wurde auf sieben Hügeln erbaut. Romulus tötete seinen Bruder Remus, weil er sich über die Stadtmauer lustig machte. Der Legende nach waren die beiden Brüder die Söhne des Gottes Mars, die am Tiber ausgesetzt und von einer Wölfin aufgezogen wurden.
Aber bevor es direkt in die „ewige Stadt“ geht übernachten wir noch etwas nördlich, bei Rosi am Teich.
Am nächsten Vormittag geht es direkt zu einem stadtnahen Campingplatz im südlichen Rom, und dann wollen wir die City erkunden. Am besten fährt man natürlich mit den öffentlichen Verkehrsmitteln in das Zentrum, aber weil die öffentlichen Verkehrsbetriebe der Meinung sind, dass sie ausgerechnet heute streiken müssen, begeben wir uns zu Fuß dort hin – sind ja nur ca. 6 km und 40°C im Schatten. Am Abend haben die Streikenden Mitleid mit uns und bringen den Nahverkehr wieder zum laufen. So bleibt uns der Rückmarsch erspart.
An den folgenden beiden Tagen erkunden wir die Stadt mit einem Hop-On / Hop-Off Bus und sind schlichtweg begeistert.
Rom trägt den Beinamen – Ewige Stadt – nicht nur, weil man mit dem Wohnmobil von Deutschland aus sehr lange (also quasi – ewig) unterwegs ist, sondern weil es unglaubliche Gebäude und Ruinen aus vergangenen Jahrhunderten gibt, die als Beweis dafür gelten, dass diese Stadt niemals untergehen wird. Dazu gehören das Kolosseum, die Spanische Treppe, der Cäsarenpalast in den Ruinen des Forum Romanum und viele andere Sehenswürdigkeiten.
Und nicht zuletzt ist ein Besuch des Vatikans ein Muss!
Der Petersplatz und die Kathedrale sind einfach beeindruckend und inspirierend. Den Papst treffen wir zwar nicht, aber es ist ein tolles Gefühl, an diesem weltberühmten Ort zu sein.
Diese Stadt muss man mindestens einmal im Leben gesehen haben, denn es gibt kaum einen Ort auf der Welt mit einer abwechslungsreicheren Geschichte.
Heiße Sache – Schlafen im Vulkankrater
Nach 2 aufregenden Tagen und ziemlich fußlahm fahren wir weiter gen Süden. Die Landschaft wird kahler und es wird gefühlt immer wärmer. Das nächste Etappenziel ist Neapel (wobei wir die Innenstadt selbst aus fußtechnischen Gründen auslassen wollen). Wir suchen uns einen Stellplatz mit sanitärtechnischer Ausstattung, Restaurant und guten Bewertungen im Internet aus und steuern ihn direkt an. Auf dem letzten halben Kilometer wird die Straße so eng, dass nur noch ein Fahzeug auf den Weg passt. Und dann sind wir da … ein landschaftlich wunderschöner runder Platz umgeben von einer kleinen Bergkette. Wir machen das Wohnmobil schnell fertig für die Übernachtung und begeben uns auf Erkundungstour. Dabei finden wir auch eine Beschreibung zur Entstehung dieses Platzes und es stellt sich heraus, dass es ein ehemaliger Vulkankrater ist. Wir beschließen den nächsten Tag eine Ruhepause einzulegen und verbringen die Zeit am Meer.
Pompeji – wir sind Feuer und Flamme
Nach einer Fahrt durch spannende Landschften (bei brütender Hitze) erreichen wir unser südlichstes Etappenziel – Pompeji. Die Stadt wurde 79 n.Chr. beim Ausbruch des Vulkans Vesuv durch Vulkanasche verschüttet, so dass zahlreiche Gebäude und Gegenstände konserviert wurden. Wir schauen uns die größte Ausgrabungsstätte an und sind von den Dimensionen beeindruckt. Auf den Vesuv selbst können wir nicht hinauf, da ein Zugang wegen aktueller und zahlreichen Waldbrände derzeit unmöglich ist.
Nun nochmal fix im Golf von Neapel baden gehen, dann gibt es Abendessen und wir fallen völlig fertig in unsere Kojen.
Est, Est, Est – Wein-Stop am Lago di Bolsena
Auf dem Rückweg gen Norden legen wir einen kleinen Zwischenstop in Umbrien ein, genauer gesagt am Lago di Bolsena. Hier in der Nähe der netten Stadt Orvieto soll es tollen Wein geben, und das muss doch getestet werden. Der Sage nach soll um das Jahr 1111 ein deutscher Prälat auf seinem Weg nach Rom einen Diener vorausgeschickt haben, der bei allen Gasthöfen mit gutem Wein das Wort „est“ an die Tür schreiben sollte. Der hiesige (Weis-)Wein schmeckte dem Diener so gut, dass er gleich dreimal „est“ an die Türen schrieb, was übersetzt bedeutet: „Es ist (hier)! Es ist (hier)!! Es ist (hier)!!!“
Im Endeffekt hatte aber nicht die Mutti den Kather am nächsten Morgen, sondern das holde Töchterlein muss Dank der etwas kurvigen Strassen noch fix ihr Frühstück im Wohnmobil verteilen, damit auch alle etwas davon haben.
Das Finale – Gardaland
Weiter geht es in Richtung Deutschland, aber eine kleine Überraschung haben wir uns noch für Celina aufgehoben. Wir legen noch einen letzten Zwischenstopp am Gardasee ein und besuchen den Freizeitpark „Gardaland“. Wir waren ja bereits 2 mal hier, aber es ist jedesmal toll hier. Die Eröffnungsshow begeistert uns immer wieder aufs Neue!
Nach einer letzten Übernachtung geht es vollgestopft mit neuen Eindrücken, dafür aber mit leeren Bankkonten, in Richtung Heimat. Ciao Bella Italia!