von den Erziehungsberechtigten /
Mit 14 Jahren feiern viele Jugendliche in Deutschland ihre Jugendweihe (alternativ für christlich Erzogene – die Kommunion). Dieser festliche Akt soll den Übergang vom Kind zum Erwachsenen symbolisieren, wobei es den lieben Teenagern wohl eher weniger um das akzepieren als Erwachsener geht, als vielmehr um die Gunst der Möglichkeit für außerplanmäßige Geld-Geschenke. Und nun war dieser Tag für Celina gekommen. Sie soll in den Kreis der „Erwachsenen“ aufgenommen werden (ja ne .. ist klar, dabei benimmt sie sich manchmal noch wie ein Kleinkind). Aber so sind sie eben, die Pubertiere. Wir geben ja zu, dass wir da auch nicht anders waren (also Matthias gibt es nicht freiwillig zu).
Es ist Ende Mai 2019 und etwa die Hälfte der Schüler aus Celina’s Klassenstufe nimmt an dieser Zeremonie teil. Alle haben sich herausgeputzt, waren beim Frisuer (außer Erik) und treffen mehr oder weniger aufgeregt am frühen Vormittag am Austragungsort (in unserem Fall auf der Osterburg in Weida) ein. Celina’s Kleid haben wir extra aus New York mitgebracht. Während sich die Zeromonieempfänger auf ihr „Erwachsen werden“ vorbereiteten, trafen nach und nach die Verwandten und geladenen Gäste ein und versammelten sich auf dem Burginnenhof.
Es ist schon putzig anzusehen, wie manch Einer, der sonst in … sagen wir mal … recht legerer Bekleidung durch den Alltag geht, plötzlich in einem ordentlichen Outfit aussieht. Die Klassenlehrer sind ebenfalls als Gäste eingeladen und der Bürgermeister von Weida ließ es sich auch nicht nehmen zugegen zu sein.
Die Zeremonie bestand aus einigen Reden über das Erwachsensein, über Verantwortungsbewustsein und die Zukunft der Jugendlichen. Die Reden wurden von musikalischen Aufführungen umrahmt und waren stellenweise doch recht tiefsinnig. Anschließend wurde jeder Teilnehmer aufgerufen und es wurden einige persönliche Worte an ihn/sie gerichtet bevor er/sie eine Urkunde, Blumen und einen Gutschein für einen Erste-Hilfe-Kurs überreicht bekam. Danach wurde nicht die Nationalhymne gespielt, aber dennoch maschierten alle geordnet aus dem Festsaal der Burg.
Und nun ist es an der Zeit den eigenen Nachwuchs zum spontanen Erwachsenwerden zu beglückwünschen, wobei wir in diesem Moment noch keinen wirklichen Unterschied zu unserem, bis vor einer Stunde noch als Kind geltender Teenager, festellen können. Denoch wird die Urkunde von uns und den Großeltern begutachtet und ein Erinnerungsfoto geschossen, bevor es zu den nächsten wichtigen Punkten der Agenda geht – dem Wunschzettel-Luftballon-Steigen lassen und dem Baumpflanzen.
Das mit den Luftballons stellte sich als die unkompliziertere Aufgabe heraus, aber bei der Umsetzung einer Baumpflanzung gibt es definitiv noch Potenzial nach oben!
Beim Aufstellen zum Gruppenfoto merkte man nun schon, dass sich die Anspannung bei den Jugendlichen etwas gelöst hat. Die Kasperköpfe werden (trotz Anzug) wieder zu Selbigen und die Prinzessinen benehmen sich auch wieder entsprechend. Die Fotografin war um ihre Aufgabe nicht zu beneiden, schaffte es jedoch zum Schluss die Rasselbande zur Räson zu bringen und sich vernünftig zu präsentieren.
Nach dem erfolgreichen Erwachsenwerden ging es nach Hause und wir gingen zum gemütlichen Teil des Tages über … Essen, Trinken und … Geld zählen.
Herzlichen Glückwunsch nochmal und hoffentlich werden die „Kleinen“ doch mal im Geiste erwachsen und bleiben aber in der Seele jung … so wie wir!