Es ist unglaublich wie respektvoll manchmal miteinander umgegangen wird.
Es ist nur sehr schade, dass es dafür immer erst einem unschönen Ereignis wie der Corona-Pandemie bedarf.
Kurz nachdem die Maßnahmen zur Eindämmung der Infektion in Kraft getreten sind, fanden sich zahlreiche Zettel an den Briefkästen auf denen Hilfe durch die Nachbarschaft angeboten wurde. Bücher, Lebensmittel und sogar Klopapier wurde kostenlos von Nachbarn für Nachbarn zur Verfügung gestellt. Das uns aus der Vergangenheit bekannte „Jeder ist sich selbst der Nächste“ war hier nicht zu finden. In den Kirchen wurden massenhaft Lebensmittel und Sachen für den täglichen Bedarf durch besser Betuchte abgegeben und den bedürftigeren Familien zur Verfügung gestellt. Alle Schüler in unserem Schuldistrikt bekamen kostenloses Frühstück und Mittagessen, auch während des Home Schooling. Man hätte es nur abholen müssen. Diese Unterstützung wird für das gesamte Schuljahr 2020/2021 fortgesetzt.
Die Regierung hat eine Einmalzahlung an alle Einwohner vorgenommen.
Die Versicherungsprämien, Strompreise und Telefonkosten wurden durch die Anbieter selbstständig gesenkt und es wurden Ratenzahlungsmöglichkeiten eingerichtet. Es wurde untersagt Wohnungskündigungen auszusprechen bei Mietrückständen.
Die Lehrer haben ihre Studenten vermisst und Videobotschaften gesendet. (siehe hier ->) Die Schüler haben es im Gegenzug den Lehrkräften nachgemacht und Botschaften an das gesamte Schulpersonal inklusive Sekretärinnen, Köchinnen und Wachpersonal übermittelt. Jede Woche haben sich die Schulleiter bei den Eltern gemeldet und über Neuigkeiten informiert.
Vor den Schulen standen Schilder die zum Durchhalten ermuntern sollten. Jeden Tag wurden die Studenten gefragt ob es ihnen gut geht und sie genug zum Essen haben. Es wurden Möglichkeiten geschaffen sich online gesundheitlich beraten zulassen und psychologische Hilfsangebote erarbeitet.
Die Technik für die Studenten wird kostenlos zur Verfügung gestellt (inkl. Internet). Allein in unserem Schuldistrikt wurden ca. 80.000 Studenten mit Laptops und teilweise mit Handys ausgestattet und 100 Schulbusse zu mobilen Hotspots umfunktioniert.
Im Mai gab es dann ein ganz besonderes Erlebnis. Die Air Force Thunderbirds tourten durch die USA um den zahlreichen Helfern bei der Bewältigung dieser Katastrophe ihren Dank auszudrücken. Am 13. Mai war es soweit. Das erste mal seit Wochen waren wieder zahlreiche Menschen auf den Beinen um dem Spektakel zu folgen. Und es gab den ersten richtigen Stau seit Wochen!

Wenn eines Tages mal wieder Normalität den Alltag beherrscht und man diese Pandemie mit größeren Abstand betrachten kann, dann werden es diese Momente sein, die uns daran erinnern was wir durchstehen können. In diesem Sinne mit dem Motto der Austin High School: „Loyal forever, wherever!“