In Amerika essen doch alle nur ungesundes Fastfood! Das ist einer der Sprüche, die wir immer wieder zu hören bekommen. Um auch dieses Vorurteil mal ein wenig abzumildern wollen wir hier mal etwas zum Thema beitragen. Und „Fast Food“ heißt ja eigentlich lediglich „Schnelles Essen“ – und das geht eben auch anders als im Sinne von Burgern & Co.
Leckeres Essen ist nicht nur aufbauend für Körper und Geist (wobei das mit dem Köper nicht immer förderlich ist), sondern spiegelt auch vielfach die Kultur eines Landes oder einer Region wieder. So ist das auch hier in Texas, nur dass man neben den allseits bekannten Burgern eben auch sehr viele Gerichte mit vorwiegend mexikanischem Einfluss genießen kann. Und dann gibt es natürlich das weltberühmte BBQ und diverseste internationale Varianten an Essen.





Schon bei unseren ersten Besuchen in den USA, speziell hier in Texas, sind uns die unzähligen Fastfood-Restaurants und Food Trucks aufgefallen, aber zunächst haben wir uns da nicht hin getraut. Auch unser Vorurteil bezüglich Mc Donalds, Burger King & Co wollte uns davon abhalten, dies zu probieren. Aber Hunger ist manchmal eben stärker als Verstand, und so testeten wir uns pö-a-pö auch hier durch.
Die „Klassiker“
Wir beginnen mal mit dem Klassiker: Mc Donalds! Nach Matthias‘ anfänglicher Enttäuschung, dass es hier keinen Mc Ribb gibt fanden wir schnell heraus, das der Bacon-Cheese-Quarterpounder tatsächlich schmeckte, und man auch noch eine Stunde später (oder eigentlich den Rest des Tages) davon satt war. Bis wir dies bei Burger King probiert haben verging aber über ein Jahr 🙂 Logisch gibt es hier auch KFC oder Subway, aber auch hunderte Ketten, die es in Europa eben nicht gibt – Whataburger (unser Favorit), Terry’s (laaangweilig), Freddy’s (hmmm, Philly Cheese Sub, leeecker!!!), Lildoddy’s (ok, öko, aber auch lecker)… und jeder hat sein gewisses Extra, und nirgends schmeckt es gleich.
Aber kommen wir mal zum spannenderen Thema:
Texas BBQ
Das bedeutet hier nicht einfach nur Grillfleisch, sondern ist eher eine Wissenschaft! Wikipedia zitiert bzw. übersetzt das so: „Texas Barbecue bezieht sich auf Zubereitungsmethoden für Barbecue, die einzigartig für die texanische Küche sind. Rinderbrust, Schweinerippchen und Würstchen gehören zu den bekanntesten Gerichten. Der Begriff kann auch Beilagen umfassen, die traditionell zu den geräucherten Fleischsorten serviert werden. Die europäische Tradition des Fleischräucherns wurde Mitte des 19. Jahrhunderts von deutschen und tschechischen Siedlern nach Zentraltexas gebracht. Traditionell räucherten die Metzger das übrig gebliebene Fleisch, welches nicht verkauft wurde, damit es länger gelagert werden konnte, ohne zu verderben. Als diese Fleischreste bei den Einwanderern in der Gegend beliebt wurden, begannen mehrere Fleischmärkte, sich auf geräuchertes Fleisch zu spezialisieren.“ (Aber keine Panik, der Normalverbraucher kann auch ordinäre Bratwürste im Supermarkt kaufen.)
Gegessen wird hier vom Papier, nicht vom Teller, zum Fleisch gibt es die jeweils lokal-eigene Soße und dazu hat man meist Kraut- oder Kartoffelsalat, Brot, oder auch Pommes (hier Fries genannt), und eine „kleine Familienplatte“ reicht bei uns meist mehrere Tage.
Hier mal ein paar Links zu bekanntesten BBQ-Pits zum Appetit holen:
Rudy’s Salt Lick BBQ Black’s BBQ Donn’s BBQ …





Food Trucks
In Deutschland kaum bekannt (oder sagen wir, unscheinbarer und weniger kreativ) sind die hier an jeder Ecke zu findenden farben- und formfrohen Food Trucks! Hier findet man so ziemlich alles: vom Eiswagen, über Tex-Mex zu Thai, Indisch, Griechisch, Kreolisch… Meist hat man mehrere Trucks verschiedener Essens-Regionen zusammen, mit Sitzplätzen drum herum oder dazwischen, und eigentlich sind die meisten auch immer gut besucht. Unsere persönlichen Favoriten sind hier Jamaikanisch, mexikanisch oder Thai. Und jaaa, wir haben auch „Döner Kebab King Karl“ – ein deutsches Paar mit Food Truck, bei denen es in der einen Woche Schnitzel, und in der andere Woche dann Döner & Co gibt. (bei weitem nicht so wie in Germany, aber immerhin.)
Egal bei welchem Food Truck man is(s)t: Alles ist immer frisch zubereitet und super lecker! Und alles Essen sieht auch noch super aus und wird meist auch nett angerichtet.
(Und ja, es gibt auch hier strenge Hygiene-Kontrollen und jeder Food Truck und jedes Restaurant muss eine gültige Lizens haben)
Auch hier mal nur ein Link zur Info: Austin Food Trucks


Tex-Mex
Wie es der Name schon sagt, ist Tex-Mex-Food eine Mischung aus texanisch-mexikanischer Küche: Wir mussten also viele neue Wörter lernen. Was ins Deutschland nur ein Wrap war ist hier ein Burrito, Taco, Soft Taco, Crunch Wrap, Enchiladas, Quesadilla, usw… Nachos mit Queso, Jalapenos, Salsa und Guacamole, darf nicht fehlen und alles bitte schön scharf! Dazu darf es dann auch gern ein Margarita oder Tequila sein!
Deutsches Essen?
Wenn uns mal nach deutscher Küche ist, dann kochen wir selbst. Alternativ haben wir in Downtown Austin ja auch noch den „Scholz Biergarten“ ein pseudo-deutsched Restaurant (ok, es gibt Schlimmeres) oder fahren ca. 45 min nach New Braunsfels oder Fredericksburg – zwei der Städte mit ehemals deutschstämmigen Siedlern – da finden wir ausreichend „deutsche“ (und von Deutschen geführte) Lokalitäten. Hier gibt es dann auch mal Roulade mit Klöße, Gulasch oder Bratwurst mit Sauerkraut und in einigen Cafe’s auch deutschen Kuchen. Etwa eine Stunde nördlich, in Harker Heights, gibt es eine super deutsche Bäckerei und Fleischerei und viele gehen gerne zu ALDI in Georgetown. Uns persönlich ist dafür der Aufwand zu hoch. Wir wissen inzwischen, wo wir ggf. auch mal deutsche Produkte bekommen, und sind ganz zufrieden mit dem, was wir im normalen Supermarkt bekommen.
Fazit
Verhungern werden wir hier definitiv nicht und es ist spannend, so viele verschiedene Essensoptionen zu testen.
Der gemeine Texaner holt sein Essen übrigens gern und oft bei Food Truck, BBQ oder den allseits beliebten Fastfood Ketten. Besonders an den Abenden (egal ob in der Woche oder am Wochenende) staut es sich regelmäßig an den Drive Through Fenstern. Breakfast all day long (Frühstück den ganzen Tag) ist auch keine Seltenheit und wenn mal eine Gastro geschlossen hat ist in maximal 100m die nächste offen.
(Und ja, in anderen Bundesstaaten kommt man sich da schon etwas komisch vor, wenn es da eben nicht so ist…)
Na dann … Malzeit und guten Appetit!