(03.11.2020 – 02.11.2021)
Abwechslung pur / Aufregung pur / Erlebnisse pur -> Eine starke Familie
Nun sind wir schon zwei Jahre offiziell hier in den USA und haben es immer noch nicht bereut! Die Zeit vergeht wie im Flug und wir leben und lieben unseren Traum in diesem großartigen Land, in dem Dinge möglich sind, von denen wir in Deutschland nicht mal geträumt hätten.
Als ein herausragendes Beispiele für eigentlich „unmögliche“ Dinge sind die schulischen Leistungen von Celina zu erwähnen. War sie in Deutschland bestenfalls eine durchschnittliche Schülerin, so hat sie sich hier zum Einserschüler und Liebling der Lehrer entwickelt. Und das obwohl sie mit sehr geringen Sprachkenntnissen in der Austin High School vor zwei Jahren angefangen hat und bereits nach 4 Monaten für anderthalb Jahre ins Remote-Learning gehen musste. In Deutschland hätten wir uns spätestens diesen Sommer um eine Lehrstelle kümmern müssen und nicht mal gewusst was das Beste für sie wäre.
Unser Umzug in die neue Wohnung hat uns allen sehr gut getan, weil es hier bedeutend ruhiger und angenehmer als in unserer vorherigen Wohnung ist. Die Raumaufteilung ist für unsere Zwecke wesentlich besser geeignet und wir lieben den Kamin. Celina´s Zimmer ist größer als das vorherige und somit gibt es noch mehr Platz für Klamotten und Klamotten und Klamotten und Schuhe und, und, und…
Nach unseren erlebnisreichen Ausflügen nach Louisiana (Dezember 2020) und Florida (Januar 2021) folgte die Snowpokalypse Ende Januar und Februar. Dieses Abenteuer mit Schnee, -15°C, Stromausfällen und mehreren Tagen ohne Wasser müssen wir aber definitiv nicht ein zweites Mal erleben.
Leider haben wir auch in unserem zweiten Jahr der Anwesenheit in den USA einen schweren Verlust hinnehmen müssen. Opa Peter hat im Februar die Regenbogenbrücke überquert und wir hätten uns so gewünscht, dass er all das hier auch mal sehen und erleben kann. Zu seinem Gedenken (und um auf unsere Art und Weise Abschied zu nehmen) haben wir uns im März auf den Weg nach Las Vegas und zum Grand Canyon gemacht. Die Kakteen im Saguaro National Park durften auch nicht fehlen und so sind wir dann von Phoenix wieder nach Austin geflogen.
Seit Juni ist Andrea bei einem neuen Arbeitgeber unter Vertrag, und arbeitet nun wie beim Vorherigen für einen Global Player (den jeder kennt, aber dessen Namen wir nicht sagen dürfen), in einem Job der in Deutschland ohne jahrelange Ausbildung nicht denkbar gewesen wäre und der noch dazu ein paar Dollar mehr aufs Konto bringt. Matthias geht nach wie vor seiner Beschäftigung als Selbständiger für deutsche Unternehmen nach. Also arbeitsseitig alles im grünen Bereich. Und weil Andrea auf ihre Arbeitsmaterialien angekündigt 2 Wochen warten musste, haben wir die Zeit für einen Trip nach Kalifornien genutzt.
Die Sommerferien vergingen sehr schnell und der Schulstart stand bevor. Niemand wuste bis kurz zuvor, ob die Schule wieder in Person oder Remote oder als Mischform stattfinden würde. Schlussendlich wurde dann aber die „in-Person“ Version gewählt, was uns als Eltern sehr entgegen kam und für die Schüler ohnehin die beste Form darstellt. Und mit dem Beginn der Schule – inzwischen Celina´s Junior Year – startete auch das Balett Folklorico mit Celina als Officer in eine neue Saison, die nun nicht mehr aus alleinigem Tanzen zu Hause vor dem Computer bestand.
Auch im Herbst unternahmen wir zahlreiche Ausflüge in die nähere und weitere Umgebung und entdeckten die Leidenschaft zum Fotografieren für uns (wieder). Gott sei Dank muss man die Fotos dank Digitaltechnik nicht mehr im Labor entwickeln lassen, denn sonst wären wir bereits pleite. So wird unsere mehrere Terrabyte fassende Festplatte eben nur notorisch voller, so dass bald der Erwerb einer Weiteren erforderlich wird.
Die Pandemie ist leider immer noch ein wesentlicher Bestandteil des alltäglichen Lebens, wobei es hier in Texas (was die Restriktionen angeht) recht erträglich ist (also es gibt fast keine).
Wir freuen uns jetzt, dass ab 08. November wieder Besuche aus Deutschland erlaubt sind und warten schon gespannt auf die lang ersehnten Besuche. Und wenn Lufthansa irgendwann wieder unseren beschaulichen Hauptstadt-Flughafen anfliegt, dann können wir auch mal wieder nach Deutschland, um unsere restlichen Sachen abzuholen.
Unseren Vorsatz, in diesem Jahr das Land zu erleben, haben wir in die Tat umgesetzt und waren an zahlreichen fantastischen Orten.
Für das dritte Jahr nehmen wir uns vor, weiter das Land zu erkunden und eventuell auch Deutschland einen Besuch abzustatten. Celina wird aller Wahrscheinlichkeit zusätzlich noch an einem (von Austin High School – Lehrern geplanten) Osteuropa-Tour teilnehmen, die sie dann nach Deutschland, Polen, Tschechien, Slowakei und Ungarn führen soll. Sie wird zudem ein Praktikum bei einer Fotografin absolvieren. Und dann geht es auch schon an die College-Bewerbungen …
Wir sind also gespannt, was das dritte Jahr für uns parat hat und freuen uns im Übrigen immer über Postkarten!
Und eine abschließende Bemerkung noch …
Es gibt viele Leute, die denken wir machen hier nur Urlaub, sind ständig unterwegs, besitzen einen Goldesel im Garten und haben es doch so viel einfacher mal nach Deutschland zu kommen als es in umgekehrter Richtung der Fall wäre. Dem können wir nur folgendes entgegensetzen: Wir arbeiten viel und hart hier, auch an Wochenenden (außer wir sind im Urlaub oder unterwegs), um unseren Lebensunterhalt zu verdienen! Den Goldesel haben wir leider nicht, weil wir keinen Garten haben, jedoch lebt man nur einmal und unsere Zeit wollen wir maximal auskosten. Das haben wir schon früher gemacht, nur dass wir es nicht großartig kommuniziert haben! Und das mit dem Reisen nach Deutschland ist für uns auch nicht einfacher. Aktuell wird unser Flughafen nicht von Deutschland aus angeflogen, so dass wir erst eine nicht unwesentliche Anfahrt (ca. 4 h) nach Houston oder Dallas in Kauf nehmen müssten und zu guter letzt den anderthalbfachen Flugpreis bezahlen müssten (ja, es ist teurer von den USA aus einen Flug nach Deutschland und zurück zu buchen als umgekehrt).