Es gibt Orte, die üben durch ihre Schlichtheit oder Unvollkommenheit eine gewisse magische Anziehungskraft aus. Dazu zählen für uns insbesondere historische Plätze und Gebäude, deren gewöhnliche Nutzung durch uns Menschen längst vergangen ist – lost Places (verlorene Orte).
Wie bereits in den letzten Jahren seitens der Austin High School praktiziert, so übernimmt nun die St. Edward’s University die Funktion der Familienbeschäftigungsanstalt. Für die fotografisch orientierten Kurse in diesem Semester in Celinas Studium hatte der Professor den Studenten einige Hausaufgaben aufgegeben, die es zeitnah zu erledigen galt. Und da Celina ja bekanntlich keine 0815-Bilder abgeben will, haben wir uns in Richtung Johnson City begeben um einige interessante Impressionen einzuholen (nebenbei bemerkt gab es auf der Strecke mal ein Weingut namens „0815- Wines“ ) .
Im Wesentlichen bestanden die Hausaufgaben aus zwei Teilen. Der eine Bestandteil war verschiedene Beleuchtungen einzufangen und die Stimmungen, die durch Licht beeinflusst werden darzustellen. Die andere Aufgabe war ein und dasselbe Motiv jeweils mit einer digitalen und einer analogen Kamera zu fotografieren und die Unterschiede zu erkennen. Nur gut, dass Andrea von ihrem letzten Deutschlandbesuch eine gute analoge Kamera inklusive mehrerer Filme mitgebracht hatte. Sonst hätten wir uns so ein Ding echt noch kaufen oder ausleihen müssen.
Im Lyndon B. Johnson National Historical Park gibt es ja die historische deutsche Farm (Sauer Beckmann Farm) und diese sollte als erstes für die Fotosession herhalten. Die Kooperation der tierischen Bewohner war jedoch nicht sonderlich groß. Die hatten nur fressen im Kopf oder lagen irgendwo mit dem Rücken zu uns im Schatten. Sie wollten sich einfach nicht so gern fotografieren lassen. Aber ein Paar gute Bilder haben wir doch bekommen und uns dann eben im Weiteren auf nicht weglaufende Dinge (zum Beispiel Gebäude, Pflanzen und Hufeisen) konzentriert.
Nun ist die Farm ja nicht so riesig, aber Celina musste den Farbfilm irgendwie voll bekommen, damit wir ihn zum Entwickeln bringen können. Und wer weiß wie lange die Entwicklung dauert, aber die Deadline für die Aufgabe ist der nächste Freitag. Also fuhren wir noch zum Wohnhaus von Lyndon B. Johnson. Dabei trafen wir unterwegs noch auf einige Büffel, die sich in sichtbarer / fotografierbarer Entfernung aufhielten. Sehr gut … weitere Fotomotive gefangen.
Tja … und dann war plötzlich der Film voll. An sowas haben wir ja mit keiner Silbe mehr gedacht, dass es ja auch Filme gibt, die weniger als 36 Bilder aufnehmen können. Aber stimmt … es gab da immer 12er, 24er und 36er Filme. Leider hatten wir keinen Ersatzfilm mitgenommen, so dass diese Aufgabe nun für erledigt erklärt wurde.
Wir haben dann noch schnell der Longhorn-Herde hallo gesagt und uns anschließende wieder Richtung Austin begeben. In Dripping Springs fiel Andrea noch ein, dass es dort einen verlassenen Sonic Diner gibt. Da wollte sie unbedingt noch anhalten und einige lost place Fotos knipsen. Klar war Celina von dieser Idee begeistern und so legten wir dort noch einen Zwischenstopp ein.
Um ca. 400 digitale und 24 analoge Fotos reicher begaben wir uns, begleitet von einem wunderschönen (den Fahrer im Spiegel extrem blendenden) Sonnenuntergang nach Hause mit dem guten Gefühl wieder mal etwas gemeinsam unternommen zu haben.
Hallöchen
hab die Farm schon 2x gesehen und bin immer noch beeindruckt.
Ist ein schöner Ausflug und ich denke, Fotomotive sind dort genug zu finden. Ja, ist eben schade, wenn man nicht genug Filme dabei hat, das war früher schon das Problem.
Hauptsache, es hat wieder Spaß gemacht und habt was für die Hausaufgaben verwerten können.
Danke für die schönen Ausführungen und weiterhin viel Spaß und Erfolg.
Ganz liebe Grüße aus Sangerhausen von Oma Biene