Arbeit schändet bekanntlich nicht und deshalb ist Celina seit Juli nicht nur eine stolze Studentin an der St. Edward’s University, sondern auch eine geschätzte Mitarbeiterin im Michaels Store in Sunset Valley. Jeder muss eben seinen Beitrag zum Familieneinkommen leisten, denn auch das Studium ist nicht ganz billig.
Nachdem das 2. Semester beendet war, wollte Celina schon wieder in den bekannten Ferien-Vergammeln-Modus verfallen, was wir Eltern für keine tolle Idee hielten. Also „ermunterten“ wir unser Töchterlein sich tagsüber einer sinnvolleren Beschäftigung als Instagramm und Co. zu widmen. Und so machte sich das Kindlein unter sanftem Druck auf Bewerbungstour in den nahegelegenen Geschäften. Dabei ergab sich eine für uns unbekannte (und nur bedingt nachvollziehbare) Option einer Teilzeitbeschäftigung als Framer. Bisher hatten wir noch nie von einem solchen Beruf gehört. Es handelt sich dabei um einen Bilder-Einrahmer.
Und dafür bezahlen die Leute Geld?
Wer braucht das schon?
Egal, erstmal wurde die Bewerbung eingereicht und ein erfolgreiches Vorstellungsgespräch geführt – Job bekommen!
Die ersten 4 Wochen der Einarbeitungszeit waren zwar interessant, aber auch langatmig. Der Einsatzplan kam nicht über 10 Stunden pro Woche, was sich finanziell kaum lohnte (so mal die Bezahlung auch eher unterdurchschnittlich war). Aber als diese Zeit vorbei war und Celina ihre Ausbildung beendet hatte, ging es ganz straff los. Ab Mitte August wurde sie mehr und mehr eingeplant und es hatte stellenweise schon das Niveau eines Vollzeitjobs. Problem war nur, dass das Studium wieder startete. Es hat eine ganze Weile gedauert, bis der Vorlesungsplan der Uni und der Einsatzplan zumindest technisch funktionierten. Aber auf Grund von Personalmangel, wurde sie bis Dezember trotzdem im Schnitt für 30 bis 35 Stunden pro Woche eingeplant, meistens bis abends 21 Uhr und an den Wochenenden. Das war schon echt hart. Ab und zu Faxen mussten aber auch hier sein…
Aber Celina zeigte unermüdliches Engagement um die Kunden zufriedenzustellen und Anfang Dezember gab es dann die Auszeichnung zum Mitarbeiter des Monats!

Eine Gehaltserhöhung gab es leider nicht, aber dafür ein T-Shirt und eine Urkunde von Michaels. Besser als nichts. Aber so ein Lob ist auch nicht schlecht und stärkt das Selbstbewusstsein und das Selbstvertrauen. Und der Kontakt mit den Arbeitskollegen und Kunden, sowie die Notwendigkeit sich in ein Team mit Hierarchien einzugliedern ist eine Erfahrung, die ihr später nützlich sein wird.
Dennoch muss sich das ab Januar 2025 ändern, denn 7 Tage die Woche ein mindestens 14 Stundentag mit Vorlesungen, Hausaufgaben und Arbeiten hält keiner auf Dauer durch. Also wird sie ab Januar mit ihrem Storemanager reden, dass sie die Einsatzzeiten reduzieren und mindestens ein Tag am Wochenende frei ist. Mal schauen wie es wird, aber wir sind guter Dinge, denn mittlerweile ist sie inoffiziell bereits stellvertretende Abteilungsleiterin in der Framer-Abteilung. Und es macht ihr, trotz der Anstrengungen, immer noch Spaß.