Für Celina ist die letzte Ferienwoche angebrochen und Andreas Geburtstag steht vor der Tür. Wie fast jedes Jahr ist dies der Zeitpunkt für einen Ferienende-Muttigeburtstag-Ausflug. Und weil Andrea gerne nochmal nach NOLA (New Orleans) wollte, war dies die gewählte Himmelsrichtung für unsere Tour um unsere Erinnerungen aus dem Jahr 2020 aufzufrischen.
Am Mittwoch gegen 10.00 Uhr starten wir den Tripp mit einer frischen Autobatterie, da selbige am Wochenende wegen der anhaltenden Wärme den Geist aufgegeben hatte. Nun lief aber wieder alles und wir tuckerten gemütlich Richtung New Braunfels, später an Houston vorbei bis zur Grenze Texas / Louisiana. Hier geriet unsere Fahrt durch mehrere Staus enorm ins Stocken. Und die dicken Gewitterwolken vor und hinter uns sahen alles andere als vielversprechend aus. Überhaupt schienen an diesem Tag überwiegend Deppen auf der Straße unterwegs zu sein (inkl. Berufskraftfahrer, die es mit der Ladungssicherung nicht so genau nahmen). Nachdem wir etwa 2 Stunden in diversen Staus verbracht hatten, beschlossen wir NOLA an diesem Tag nicht mehr anzufahren, da wir laut Navi frühestens irgendwann nach 22.30 Uhr eintreffen würden. Also buchten wir uns ein Hotel in Lafayette und beschlossen erst am nächsten Tag die Reise fortzusetzen.
Oak Alley Plantation
Am nächsten Morgen buchten wir ein Zimmer in NOLA, aber da wir in unserem gebuchten Hotel erst ab 16:00 Uhr einchecken konnten, machten wir noch einen Zwischenstopp auf der Oak Alley Plantation. Bei unserem letzten Besuch stand ausschließlich das Herrenaus im Mittelpunkt unseres Daseins, weil wir kurz vor Feierabend erst eingetroffen waren. Diesmal besichtigten wir mehr die Umgebung und lernten in den Hütten der Sklaven etwas mehr über deren Alltag. Und klar, Celina machte mal wieder zahlreiche Fotos. Als sich am Horizont Gewitterwolken unserem Standort näherten, beschlossen wir unsere Fahrt nach NOLA fortzusetzen um nicht hier geduscht zu werden.
Wir fuhren noch an einigen imposanten Herrenhäusern vorbei bevor Regen, Blitz und Donner die Umgebung in eine Wasserlandschaft verwandelten.
New Orleans
Am Nachmittag erreichten wir NOLA in unserem von der Natur frisch gewaschenem Auto bei Nieselregen, der aber schnell aufhörte und die Luft feucht und schwer werden ließ. Egal, jetzt geht es erstmal zum Hardrock-Café ein Paar Pins ergattern und was essen und trinken. Unteranderem deswegen sind wir ja hier…
Über New Orleans an sich hatten wir ja in unserem Reisebericht aus dem Jahr 2020 hinreichend Ausführungen gemacht und seitdem hat sich auch nicht viel verändert. Es ist nach wie vor eine bunte und laute Stadt, die man mag oder eben nicht.
Biloxi, Mississippi
Der nächste Morgen begrüßte uns heiß und schwül, so dass unsere Klamotten schon durchnässt waren bevor wir etwas frühstücken konnten. Eigentlich wollten wir uns eine paar Fischbötchen im French Market gönnen, aber irgendwie haben wir die gastronomische Einrichtung von unserem letzten Besuch nicht gefunden, was sichtlichen Unmut beim Töchterlein hervorrief. Also machten wir das, was wir auf unseren Tripps in guter Regelmäßigkeit tun … wir fuhren erstmal zu McDonalds. Dann hob sich die Stimmung beim Kindlein wieder und wir nahmen unser nächstes Reiseziel in Angriff – Das Meer besuchen (und ja, weitere Hard Rock Café – Pins besorgen).
Gegen Mittag überquerten wir die Grenze nach Mississippi und nach einem kurzen Stopp bei BUC-EE`S erreichten wir Biloxi, eine kleine Stadt, die hauptsächlich von Spielkasinos, Tourismus und Fischerei lebt. Nach dem Erwerb der begehrten Pins, schlenderten wir am leeren Sandstrand entlang und Celina konnte zahlreiche Fotos für neue Projekte schießen.
Und dann wurde es auch schon langsam wieder Zeit die Rückreise anzutreten. Netterweise absolvierten wir die Fahrt bis nach Lafayette, wo wir abermals übernachteten, in mal stärkerem und mal weniger starken Regen, so dass wir mit einem glänzenden Auto ankamen. (In diesem Zusammenhang möchten wir Petrus unseren herzlichen Dank aussprechen, dass er uns auch auf dieser Tour regelmäßig zu einem sauberen Auto verholfen hat…)
In Seenot auf dem Swamp-Boot
Wir hatten am Abend beschlossen, dass wir am nächsten Tag nicht direkt nach Hause fahren, sondern noch eine Swamp-Tour unternehmen wollen, weil Sumpf und Bayou ist nun mal was man sich so unter „Louisiana“ vorstellt. In ca. 20 Minuten Entfernung von unserem Hotel wurden selbige Ausflüge angeboten und so starteten wir am frühen Morgen zu diesem Abenteuer. Als wir das Camp erreichten freuten wir uns, dass außer uns keine weiteren Gäste da waren und wir eine Tour nur für uns alleine bekamen. Perfekt!
Wir fuhren gemütlich durch den Sumpf, sahen Alligatoren, Vögel und Schildkröten, fuhren durch grüne Wasserpflanzen und zwischen Bäumen hindurch, überfuhren schwimmende Baumstämme…
… und dann war der Motor aus. Unser Guide versuchte alles Mögliche um ihn neu zu starten, blieb dabei aber erfolglos. Und so trieben wir ohne Antrieb und ohne Steuer auf dem Bayou und hofften, dass die lieben Alligatoren unsere missliche Lage nicht mitbekommen haben. Es gab nur noch eine Lösung … das Basiscamp anrufen und um Rettung bitten. In der Zwischenzeit genossen wir die absolute Stille, die nur von einigen Vogelrufen unterbrochen wurde. Ein paar Minuten später kam unser Retter im leuchten gelben T-Shirt und wir kletterten in das Rettungsboot um zurück zum Camp zu düsen. Unser liegengebliebener Dampfer wurde einfach an einem Baum festgebunden und blieb zurück. Vielleicht wird er zukünftig als Nistplatz für Vögel genutzt, wer weiß? Im Camp bestiegen wir mit unserem Guide ein neues Boot an starteten die Tour von vorn.
Dieses Mal hat unser Kahn durchgehalten und wir haben sogar noch etwas Zeit zusätzlich bekommen und konnten diese Landschaft wahrhaftig genießen. Und ja, diese Tour war definitiv für uns alle das Highlight auf unserem Tripp.
Und warum nun eigendlich 207-Tour?
Ein kleiner Funfact auf dieser Tour war, dass wir in jedem Hotel, in dem wir übernachtet haben, die Zimmernummer 207 hatten. Die gleiche Zimmernummer in jeder Übernachtungslokation hatten wir bis dahin noch auf keiner Reise.