In den Jahren vor unserem großen Schritt war es fast schon Tradition, dass wir über Weihnachten nach Berchtesgaden oder ins Alpbachtal gefahren sind. Einfach nur, weil dort die Wahrscheinlichkeit von Schnee größer war als in Sachsen oder Thüringen. Meistens hat das auch funktioniert und war sehr schön. Aber in diesem Jahr sollte es etwas anders werden, denn die Wetteraussichten für Austin (sonnige 23 Grad über Weihnachten) ließen eine Schneewahrscheinlichkeit von 0% erwarten.
Nach dem Matthias nun am 18. Dezember zu uns gestoßen ist und unsere Familie wieder komplett war, wollten wir die Weihnachtsfeiertage etwas besinnlich und in Ruhe verbringen um den Stress der vergangenen Wochen hinter uns zu lassen. Während Matthias noch mit der Zeitverschiebung von 7 Stunden zu kämpfen hatte, besuchten Celina und Andrea den Weihnachtsmarkt der German Community in Austin und genossen das vermeintlich „deutsche“ Flair.
Aber viel beeindruckender war der jährlich von der Stadt Austin hergerichtete „Trail of Lights“ im Zilker Park, der immer tausende Gäste anlockt und mit seinen vielfältigen Lichtinstallationen für weihnachtliche Stimmung sorgt oder die farbenfrohe Gestaltung um das Mozartcafe.
Die Shoppingcenter und viele Häuser sind bereits seit Wochen liebevoll geschmückt, ganze Straßenzüge leuchten abends und wetteifern um die schönste Gestaltung.
An Heiligabend gab es, wie jedes Jahr, Kartoffelsalat mit Würstchen und später dann Glühwein, selbst gebackene Plätzchen und Stollen vom ALDI vor dem (wenn auch etwas übersichtlichen) Weihnachtsbaum während „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ zum gefühlten hunderttausendsten Mal im DVD-Player lief…
Wir haben dann die Feiertage mit Ausflügen in die nahegelegenen Parks und an die Seen, nach Downtown, ins Oasis oder am Pool verbracht, damit auch Matthias die neue Heimat kennenlernt. Aber der hatte bereits nach den ersten Tagen, auf Grund der Größe der Stadt, völlig den Überblick verloren und bestand bei jeder Fahrt (auch wenn es nur zum Einkaufen gehen sollte) auf die Verwendung des Navis. In Ermangelung einer Weihnachtsganz oder wenigstens -ente mussten wir schließlich auf Texan BBQ im Biergarten bei Rudy’s zurückgreifen. Smoked Brisket ist auch eine geschmacklich anspruchsvolle Alternative.
Silvester verbrachten wir ebenso ruhig daheim in unseren vier Wänden. Es gibt zwar auch hier Silvester-Partys aber das wollten wir uns nicht antun. Das private Geknalle und Feuerwerk gibt es hier übrigens nicht! Normalerweise wird seitens der Städte ein großes Feuerwerk organisiert, aber aufgrund der hohen Waldbrandgefahren haben nur die Wohnkomplexe kleine Feuerwerke veranstaltet.
Pünktlich um Mitternacht gab es dann natürlich auch bei uns einen kleinen Sekt und einen texanischen Whiskey, um damit auf ein neues „Happy New Year“ anzustoßen.
Was das neue Jahr dann tatsächlich bringen würde… das hatte keiner geahnt!