Es mag den Einen oder Anderen überraschen, aber auch in Texas benötigt man zum Führen eines Kraftfahrzeuges einen Führerschein (genannt Driver Licence). Nur dass selbiges Dokument noch weitere Aufgaben erfüllt. Man kann damit auch Boote fahren und es dient als Personalausweis. Um ein Pferd als Transportmittel zu nutzen ist er aber verzichtbar! Nur haben wir keine Pferde (nur mal leihweise einen Ford Mustang ->Cabrio!). Es empfiehlt sich also ein solches Dokument zu besitzen (davon abgesehen muss man es auch besitzen). Also im Internet recherchiert, wie man an das begehrte Dokument kommt. Den Deutschen Führerscheins umtauschen in eine TX DL… Okay, machen wir. Also auf zum DPS. Dort konnte keiner etwas mit dieser Vorgabe anfangen. Also gibt es zwei Optionen … versuchen den Beamten das zu erklären oder die DL neu machen. Wir haben uns für den leichten Weg entschieden und die DL neu gemacht, inklusive Theorie und Praxis. Theorie waren 6 Stunden Folien anschauen und einen Test machen. Dann zum DPS und die vorläufige Fahrerlaubnis beantragen und entgegennehmen. Die anschließende Praxis war einmal um den Block fahren und einparken. Wow! Egal, Prüfungen bestanden und dann wieder zum DPS und dann DL in der Hand. Nur gut, dass beim DPS ganz viele Fernseher aufgehängt sind, die notorisch Werbung abspielen. Sonst würde die Wartezeit von rund 4 Stunden pro Besuch nicht rumgehen… Aber irgendwie komisch mit dem eigenen Auto zur Führerscheinstelle zu fahren um sich einen Führerschein ausstellen zu lassen.
Nun muss der pubertierende Nachwuchs ran. Da ist es nicht ganz so einfach. Die 15-jährige muss sich durch einen 48 Stunden Online Theoriekurs quälen (nimmt den Papa natürlich auf der gesamten Tortur mit) und anschließend muss die Prüfung abgelegen werden.
Die anfängliche Motivation im Sinne von: „Das schaffen wir doch binnen 2 Wochen“ ist dann relativ schnell gekippt in: „Komm wenigstens ein Kapitel pro Tag“. Dadurch hat sich der ganze Spaß dann 3 Monate hingezogen.
Von dem ganzen Kurs hatten gefühlte 10 Prozent mit dem Fahren zu tun und der Rest waren Themen wie Alkohol und SMS schreiben. Da sind die Amis maximalsensibel. Auch erhält man ein ausführliches Grundstudium in Biologie, Chemie, Psychologie und Mechatronik. Man oh man… (und wir sind trotzdem nicht der Auffassung, dass man das Öl in einem Fahrzeug alle 3000 Meilen wechseln muss!) Und jedes einzelne Thema wurde mindestens dreimal wiederholt. Wir haben schon überlegt, ob wir nicht auch Fahrlehrer werden. Die Theorie können wir jetzt auf jeden Fall!
Dann auf zum DPS und die Student DL beantragen, damit das Kindlein fein auf der Straße üben kann. Eine Grundeinweisung gab es bereits von uns. Die Praxis wird natürlich bei der uns vertrauten örtlichen Fahrschule absolviert, weil der mexikanische Fahrprüfer dieser Fahrschule bei uns Erwachsenen auch so freundlich war uns alles mit Händen und Füßen zu erklären versuchte, wenn wir ihn nicht verstanden haben. Das geht alles irgendwie…
Es folgen 7 Samstage praktische Fahrausbildung (in Summe 14 Stunden) mit dem Fahrlehrer und danach 30 Fahrstunden mit den Profis (also uns). Die praktische Prüfung gleicht unseren Test. Einmal um den Block fahren, einmal rückwärtsfahren und einmal rückwärts einparken. Wenn man wenigstens 70% richtig macht, hat man bestanden. Also pretty easy…