Mal wieder ein langes Wochenende – der 31. Mai (Memorial Day) ist ein Feiertag und somit mal wieder Zeit für einen kurzen Ausflug. Ziel diesmal ist nochmal Fort Worth, mit Rodeo und Cattle Walk. Jaaa, haben wir schon mal gesehen, aber weil es uns 2020 so gut gefallen hat und nur ca 3,5 Stunden weit weg ist… da geht das nochmal!
Naja, und wenn wir schon mal so weit im Norden von Texas sind… vielleicht nehmen wir noch ein Stück Oklahoma mit. (Schließlich wollen wir ja alle 50 Bundesstaten mal besucht haben)
Fort Worth Stockyards
Die Stockyards sind ein historischer District aus den Zeiten des Handels mit den beliebten Longhorns und diversem anderen Getier. Hier war quasi der Marktplatz zum Kauf und Verkauf – eröffnet im Januar 1890 – mit Anbindung an die Eisenbahn. Heute ist es eher ein Entertainment-Viertel, auch genannt „Cowtown“ mit Bars, Shops, vielen Events und dem zweimal täglichen stattfindenden Cattle-Walk. An den Wochenenden ist abends Rodeo in der Arena (ehemals die Stock exchange für den Tierhandel) und Party mit Line Dance in diversen Country-Bars und Clubs.
Natürlich wollen wir das Rodeo sehen! Und anders als im Pullman City (Harz) in Germany ist das hier jedes Wochenende ein Live-Wettbewerb. Wer die meisten Punkte bekommt gewinnt das Preisgeld! So verdienen sich hier viele „Cowboys und Cowgirls“ auch heute noch ihren Lebensunterhalt. Freitags wird mit großen Pferdewagen und Trucks angereist, und Sonntags geht es wieder auf die Farmen (oder montags ins Büro). Die Wettbewerber kommen von Arizona, Texas, Californien, sogar aus Florida oder von sonstwo. Rodeo sind hier Meisterschaften und nicht nur Spaß. Nach der „Show“ trifft man sich dann draußen auf dem Vorplatz oder in den Bars/Saloons bei Live-Musik und Whiskey zum Line Dance.
Oklahoma City
Eigentlich wollten wir ja „nur ein Stückchen“ in den über Texas liegenden Nachbar-Bundesstaat, aber warum eigentlich nicht gleich nach Oklahoma City? Sind ja nur noch 2 Stunden Fahrt und… naja, angucken kann man es ja mal!
So kommen wir also ziemlich ohne Vorinfo und Erwartungen in Oklahoma City an und… eeemmmmm… irgendwie erscheint es uns eher als eine etwas unsortierte größere Kleinstadt. Das Capitol – also hier jeweils der Sitz der Landesregierung – steht irgendwo wie ausserhalb der Stadt, von der Route 66 sind lediglich zwei, drei unscheinbare Gebäude übrig geblieben.
Aber vielleicht hält ja der Brickstone District, was er verspricht – soll hier die „Party-Meile“ sein, ähnlich wie der Riverwalk in San Antonio, nur mit ehemaligen Backstein-Fabrikgebäuden, die inwischen als Restaurants, Bars und Entertainment Gebäude genutzt werden.
Der Brickstone District ist auch ganz nett und es findet gerade ein großes Baseball Spiel statt. Von Corona merkt man (nachmittags) nicht mehr viel und wir schlendern entspannt durch die Stadt bis… ja, bis wir auf die Idee kommen: OK, es ist schon 19:00 Uhr durch, wir könnten ja mal was Essen! Ha!!! Und hier hörte der Spaß auf. Das Baseball-Spiel war gerade zu Ende, allerdings gab es im Gegensatz zu Texas NICHT EINEN einzigen Food Truck vor dem Stadion! Offen hatte nur noch EINE Bar (in die wir ja mit Kind unter 21 Jahren nicht rein dürfen) und ein Italienisches Restaurant, wo man (wegen der Restrictions) aber eine Vorbestellung haben musste und keine Walk Ins (Gäste ohne Reservierung) bedient werden können. Hmmm… und nun? Es ist inzwischen Einiges nach 20:00 Uhr und der Hunger wird merklich stärker. Was solls: Im Zweifelsfall dann eben Mc Donalds! Ca. 20 Minuten später stellen wir fest, dass wohl alle Stadion-Besucher die selbe Idee hatten – laaange Auto-Schlangen, egal ob Subway, Arby’s, Burger King, KFC, usw. Als wir dann in einem Sonic unsere Bestellung im Automaten eingegeben haben wird plötzlich das Licht abgeschaltet. Um 21:00 Uhr ist Schließzeit (wg. Corona) und wir bekommen auch nicht was wir bestellt hatten, aber egal. Für texanische Verhältnisse kommen wir uns ein wenig veralbert vor! Wie in Deutschland: alles zu! Bettruhe um 22:00 Uhr!
Aber man muss halt das Beste draus machen, und solche Erfahrungen gehören nun auch mal dazu. Das sind dann die Dinge, an die man sich auch in ein paar Jahren noch schmunzelnd erinnert: „Weißt du noch? Damals in Oklahoma, wo es abends nichts mehr zu Essen gab!“