Im Sommer ist es hier in Austin oftmals sehr lange extrem warm und es besteht gelegentlich Wassermangel. Dieser Sommer war besonders heiß und es wurden Rekorde gebrochen! An 61 Tagen stiegen die Temperaturen über 38°C, es wurden 27 Hitzerekorde gebrochen, die höchste Temperatur lag bei 44°C im Schatten und die durchschnittliche Temperatur lag bei 39,8°C. Da sind alle Möglichkeiten zur Erfrischung herzlichst willkommen.
Die Klimaanlage in unserer Wohnung wollte uns da sicherlich etwas Gutes tun und uns über die normale abkühlende Tätigkeit hinaus mit zusätzlichem Wasser versorgen. Lieb gemeint, aber nicht hilfreich! Austretendes Wasser an Stellen, wo es definitiv nicht hingehört, ist nach unserer Auffassung keine Bausubstanz aufwertende Erscheinung.
Eine tropfende Klimaanlage hatten wir schonmal in unserer ersten Wohnung, die dann auf kuriose Weise mittels Reinigung des Siphons im Küchenspülbecken recht flott wieder instandgesetzt wurde. Von daher sind wir davon ausgegangen, dass, das auch diesmal der Fall sein sollte. Wir machten also eine Eingabe bei der Hausverwaltung und warteten, während aus dem Tropfen sich allmählich ein kleiner Wasserfall entwickelte. Die Tage vergingen und es tat sich nichts. Auf unsere erneute Nachfrage bei der Hausverwaltung bezüglich einer Beseitigung dieser Umstände wurde uns für den kommenden Vormittag ein rettender Monteur angekündigt. Der kam natürlich nicht.
Matthias war es dann zu bunt und er hat sich das Dilemma mal etwas genauer angesehen. Die bleiche Gesichtsfarbe, als er freiliegende Stromkabel in dezenten Wasserlachen und mit Klebeband verbundene Rohrleitungen sah, brauchen wir wohl eher weniger kommentieren. Hinzu kam, dass sich das Wasser bereits hinter der Tapete gesammelt hatte und kleine Beulen an der Wand bildete. Da gab es nur noch eine Ansage: Das Ding bleibt aus, bis es repariert ist. Also haben wir nochmal eine Notmeldung bei der Hausverwaltung eingereicht und wieder gewartet, dieses Mal ohne Klimaanlage.

Weitere 2 Tage später, als unsere Innenraumtemperatur konstant die 30°C- Marke überstritten hatte und ein konzentriertes Arbeiten oder erholsames Schlafen fast unmöglich wurde, hatte Matthias die Faxen endgültig dicke. Er suchte nach einem möglichen Anschluss in der Küche, der irgendwie auf einen Anschluss der Klimaanlage hindeuten könnte. Aber da war einfach nichts!
Und so ging es noch eine ganze Weile weiter bis er den richtigen Gedanken hatte, dass es vielleicht einen Anschluss an einem Wasserrohr in der Nähe der Klimaanlage geben könnte. Und siehe da, in Celinas Bad war tatsächlich der richtige Verbinder.
Nun hieß es nachdenken und den guten deutschen Heimwerker raushängen lassen … Was hat der Monteur damals gemacht? Er hat den Wasseranschluss der Klimaanlage abgemacht und ausgesaugt. Gut, das bekommen wir auch hin. Irgendwie hatte das aber keinen wirklichen Effekt. Also mal im Rohr mit einem Schraubenzieher rumstochern und siehe da, ein riesiger Klumpen, der das Rohr verstopft hat, kam zum Vorschein. Nun alles wieder zusammengebaut und getestet. Es funktionierte – zumindest 10 Minuten lang – und unsere Tropfsteinhöhle machte ihrem Namen wieder alle Ehre.
Gut, dann gehen wir der Sache eben jetzt systematisch auf den Grund. Alle Rohre wurden auseinandergenommen und durchgespült und dabei stellten wir fest, dass es eher verwunderlich ist, dass die Anlage nicht viel eher getropft hat. Gefühlt fand sich der Schmutz von 30 Jahren in den Leitungen, die wir nun wieder gereinigt und neu zusammengesetzt hatten. Und siehe da … nun läuft das Ding wieder!
Am nächsten Tag informierten wir unsere Hausverwaltung und man schickte uns einen Hausmeister, der die Tapete notdürftig reparierte. Okay, schön ist anders. Wir hätten das sicherlich besser gemacht, aber egal. Nun haben wir wieder eine trockene Klimaanlage und der Herbst kann mit seinen nur noch um die 30°C Temperaturen kommen.
P.S.: Deutsche Elektriker und Klimainstallateure würden beim Anblick hiesiger Konstruktionen wahrscheinlich nur die Hände über dem Kopf zusammenschlagen und in dumpfes Brüten verfallen…
Ach du grüne Neune.
Da hattet igr ja ein grosses Malheur.
Nur gut, dass Matthias ein bischen handwerklich ist, sonst wärt ihr ja total aufgeschmissen. Was ist denn das für eine Hausverwaltung ??
Naja, hätte noch schlimmer kommen können.
Liebe Grüße und alles Gute