Wie man an Hand unserer zahlreichen Besuche feststellen wird, lieben wir diese Gegend und wir können hier hervorragend den Alltagsstress hinter uns lassen. Die Landschaft ist faszinierend, die Leute sind toll und das Wetter ist fast immer durchweg super (nur eben dieses Mal nicht).
Thanksgiving ist ja eine Zeit, die man als Familie verbringt und deshalb haben wir beschlossen das verlängerte Wochenende gemeinsam wieder an einem unserer Lieblingsorte zu verbringen und einige Fotosessions zu machen. Und wir haben uns intensiv darauf vorbereitet. Alle Reifen am Auto wurden geprüft und nochmal aufgepumpt, alle Glühbirnen wurden kontrolliert und Ersatzbirnen wurden besorgt, das Auto wurde vollgetankt und der neue Benzinkanister wurde ebenfalls gefüllt. Wir haben Essen und Getränke besorgt, 3 komplette Kameraausrüstungen sowie extra Schlafdecken und die Reisekuscheltiere (Orka, Bella und Chayenne) eingepackt. Somit sollten wir dieses Mal ohne Zwischenfälle im Big Bend ankommen, überleben und wieder nach Hause kommen.
Am späten Mittwochnachmittag starteten wir also in Richtung Sonora, wo wir (wie bei unseren letzten Ausflügen auch) unser Zwischenquartier bezogen. Das hat, bis auf den notorischen Nieselregen, auch super geklappt. Also gingen wir noch kurz beim Steakhouse neben dem Motel was „Kleines“ zwischen die Kiemen schieben und dann schnell ins Bettchen, damit wir am nächsten Tag in aller Frühe Richtung Terlingua starten konnten.
Wir erreichten den Ort der Begierde am frühen Donnerstagnachmittag, was dazu führte, dass unser Zimmer noch nicht fertig war. Also beschlossen wir in der Zwischenzeit etwas Sinnvolles zu machen und fuhren ins „Chile Pepper Cafe“ um ausgiebig zu speisen.
Frisch gestärkt bezogen wir unser Zimmer und dann stand auch schon die erste Fotosession an – Das Trash-Projekt. Damit wollten wir eine Fotoserie gestalten, die auf das Thema Umweltverschmutzung hinweist. Mal schauen, ob das bei den diesjährigen Fotowettbewerben gut ankommt. Also ab mit unserem Modell in das (aus Mülltüten) selbstgebastelte Kleid und los geht es.
Als die Nacht hereinbrach, zeigte sich uns das, weswegen wir im Wesentlichen hier waren – Die Milchstraße! Endlich Zeit das inzwischen Dazugelernte (Blendeneinstellungen, Licht etc.) anzuwenden. Und ein wenig mit einem Leuchtstab haben wir auch experimentiert…
Der nächste Morgen begrüßte uns mit trüben uns kaltem Wetter (ja … die Autoscheiben waren gefroren). Nach dem Frühstück begaben wir uns zum Rio Grande um zu schauen, ob dieses Mal Wasser im Flussbett ist. Und wie schon der schlammige Weg zum Wasser erahnen ließ, war der Fluss gut gefüllt und unsere Schuhe anschließend von Erdklumpen überzogen. Und unser Auto sah auch entsprechend aus…
Die tiefhängenden Wolken und der Regen führten bei uns zu dem Endschluss, dass es heute keinen Sinn mehr macht noch irgendwelche Erkundungen vorzunehmen. Deshalb fuhren wir zurück nach Terlingua um noch eine andere Sache zu erledigen, die auf unserer ToDo-Liste stand – Essen bei Rustic Iron BBQ! (Das hatten wir schon bei den 3 früheren Besuchen versucht, aber irgendwie immer vergeblich) Leider war es dort sehr voll, denn es wurde gerade das Weltmeisterschaftsspiel USA gegen England live übertragen. Also bestellten wir unser Essen zum Mitnehmen und fuhren in unsere Unterkunft. Der Hund des Hotelbesitzers hatte offenbar den „Braten“ gerochen und platzierte sich brav vor unserer Tür. Aber keine Angst … von dem leckeren Essen hat er nichts abbekommen.
Am späten Nachmittag ließ der Regen allmählig nach und die Sonne blinzelte hinter den Wolken hervor. Also nutzten wir die Chance und Celina konnte nun endlich das mitgebrachte Tanzkleid anziehen und sich schminken um die Fotos auf dem Friedhof von Terlingua zu machen.
Leider wollte der Himmel an diesem Tag nicht mehr recht aufklaren, so dass Sternenfotos nicht möglich waren.
Am Folgetag beschlossen wir nochmal direkt in die Wüstenlandschaft zu fahren um unser Engel-Fotoshooting zu machen für das wir uns extra noch Flügel besorgt hatten.
Am Nachmittag stiegen wir in Lajitas auf jeweils 1 PS um und genossen die großartige Landschaft. Dass das Pferd von Andrea wahrscheinlich der verfressenste Gaul weit und breit war, war schon etwas unschön, denn das liebe Tierchen hat wirklich alles angekaut, was im vors Maul kam.
Nach diesem Abenteuer ging die Fahrt wieder in Richtung Hotel, aber dem Bürgermeister von Lajitas mussten wir noch einen kurzen Besuch abstatten. Es handelt sich dabei im Übrigen um den Ziegenbock Clay Henry III. Er hatte gegen einen Holzindianer und einen Hund gewonnen.
Am Abend bot sich dann nochmal die Gelegenheit einige Nachtaufnahmen zu realisieren (inklusive des Experimentierens mit Wunderkerzen) bevor es dann am nächsten Morgen (dem 1. Advent) mit einem kleinen Umweg über das Sauriermuseum wieder nach Hause ging.
Zwischendurch machten wir noch einen kleinen Stopp bei McDonalds, wo Matthias mit einem unerwarteten kulinarischen Erlebnis überrascht wurde. Es gab IHN dort – den McRib – Yes that´s it! Das uns keine Park Ranger oder Polizisten angehalten haben, weil unser Auto so dreckig war, lag wahrscheinlich daran, dass augenscheinlich wegen des langen Feiertagwochenendes auch keine anwesend waren. Fazit: Ein fast perfekter Ausflug und den Besuch in Mexico holen wir beim nächsten Mal nach!