Seit Tagen regnete es hier in Austin und die Wetteraussichten für das bevorstehende 4th of July – Wochenende verhießen auch nichts Gutes. Wir wollten uns ursprünglich bereits am 3. Juli direkte nach Celinas Feierabend auf unsere verlängerte Wochenendtour begeben, aber der Regen war so stark, dass wir den Start auf den nächsten Morgen verschoben haben. Nur da war es auch nicht viel besser, aber wenigstens war Tageslicht da. Also los … raus aus dem verregneten Texas Richtung Oklahoma, denn dort gibt es ein Hard Rock Cafe – Casino, wo wir ein paar neue Pins herbekommen können.
Tulsa, OK – 4th of July & Hard Rock Cafe
Auf dem halben Weg nach Tulsa, so etwas oberhalb von Fort Worth beruhigte sich der Regen etwas, so dass das Fahren etwas entspannter wurde und auch nicht mehr so zahlreiche PKW´s rechts und links die Interstate verzierten und von Polizei und Feuerwehr aus den Gräben gezogen werden mussten. Das man bei solchem Regenwetter mit den hier üblichen profillosen Sommerreifen etwas langsamer fahren sollte, kapieren offensichtlich einige Autofahrer nicht, obwohl sie ja nun schon seit einigen Tagen Zeit zum Üben dafür hatten. Als wir die Grenze zu Oklahoma passierten, war das Wetter endlich sonnig und schön schwül, was uns zu der Idee eines Zwischenstopps veranlasste. Wir entschieden uns für den Turner Falls Park, denn dort soll es eine Burgruine geben, die vielleicht zum Fotografieren geeignet sein könnte. Der Park war allerdings derart überfüllt und wegen des Feiertages zudem extrem teuer (20$ pro Person + Parkgebühr), dass wir von dieser Option Abstand nahmen und unseren Weg in den Osten von Oklahoma fortsetzten. Am frühen Abend erreichten wir unser Ziel, besorgten ein paar Pins, Essen und Getränke und begaben uns zu unserer Unterkunft um das 4th of July – Feuerwerk aus unserem Hotelfenster anzusehen.
Tulsa – Route 66, Mustangs
Da Tulsa an der Route 66 liegt, verbrachten wir den folgenden Vormittag mit dem Besuch einiger markanter Sehenswürdigkeiten wie dem „Blue Whale“. Und auch eine (eigentlich frei umherstreifende) Mustang-Herde erregte unsere Aufmerksamkeit, nur das sie aktuell wegen einer größeren Baustelle nicht ganz so frei umherlaufen kann.
Drei-Länder-Eck &
George Washington Carver National Monument
Da es nun bereits Mittag war, beschlossen wir unsere Reise nach … hmmm … Osten fortzusetzen. Celina hatte einen Markierungspunkt gefunden in dem sich die Bundesstaaten Oklahoma, Kansas und Missouri treffen. Das klang putzig und so richteten wir in unserem Navi das Ziel ein. Bei der Gelegenheit merkten wir, dass wir unser Navi vergessen hatten mal upzudaten, denn anstatt das Ziel anzusteuern fuhren wir gefühlt über diverse Landstraßen um das Ziel drumherum. Unser Navi grenzte das Ziel quasi ein und erst Celinas Handy-Navi führte zum gewünschten Erfolg.
Auf unserem weiteren Weg sahen wir ein Hinweisschild zum „George Washington Carver National Monument“. Was hat George Washington mit der Gegend hier zu tun? Um das herauszufinden fuhren wir kurzerhand da hin. Und siehe da … es hat mit George Washington (dem Präsidenten) nichts zu tun, denn es heißt ja George Washington Carver National Monument, nur dass wir den Namen Carver irgendwie nicht für voll genommen haben. Egal, so haben wir wieder eine nicht unwichtige Person und sein Wirken als Botaniker, Chemiker und Erfinder in der Landwirtschaftsforschung kennengelernt.
Roaring River State Park, MS
Und weiter ging es in bzw. durch den Staat Missouri. Hier erwarteten wir eigentlich relativ langweilige und leicht hügelige Landschaft, aber wir sollten zum Positiven mit Bergen, Wald, Seen und für den Fahrer anspruchsvollen kurvigen Achterbahn-Strassen überrascht werden.
Unser nächster Halt war im Roaring River State Park der sich in einem tiefen, schmalen Tal, das von einer markanten und zerklüfteten Landschaft umgeben ist, befindet. In ihm existiert eine Anlage zur Zucht von Regenbogenforellen, die hier geangelt werden dürfen. Die natürliche Umgebung und eine tiefblaue Quelle boten unserer Fotografin eine malerische Kulisse.
Ausserdem ist es – auch wenn man es dem ruhigen kleinen Tümpel nicht ansieht – die offiziell tiefste Frischwasserquelle in Nordamerika mit einer Tiefe von 472 ft (143,8m)
Branson, MS
Allmählich wurde es Zeit ein Nachtquartier zu suchen und so entschieden wir uns für den nächstgrößeren Ort, den uns unsere Hotelreservierungs-App anbot. Dadurch kamen wir in den unerwarteten Genuss den Ort Branson, dass auch das familienfreundliche Las Vegas genannt wird, kennenzulernen. Eine solch belebte City hier im eher ruhigen und ländlich geprägten Teil von Missouri zu sehen, hätten wir nicht erwartet. Hier gibt es wie in „der großen Schwesterstadt“ kunstvoll gestaltete Casinos, Theater, jede Menge Cart-Bahnen und alles was das Spieler- und Family-Fun-Herz höher schlagen lässt. Also, wieder was gelernt und nett war es auch noch.
Top of the Rock
Am nächsten Tag ging es zu „Top of the Rock“ (nicht in New York, sondern im Taney County), wo wir uns einen „Rennwagen“ ausliehen (max. Geschwindigkeit 7Mph) um eine Golfwagen-Höhlentour zu unternehmen und uns auf Wasserfallsuche zu begeben. Hier konnte sich unsere Fotografin mal wieder prächtig austoben und zugegeben … es war schon echt mal was Besonderes.
Dogwood Canyon Nature Park
Anschließend wollten wir gern erleuchtet werden, weshalb es nach Lampe in Missouri ging. Na gut erleuchtet wurden wir vielleicht nicht, aber uns erwartete eine Mega-Tour mit Flussdurchfahrten, Wasserfällen und endlich mal wieder Büffeln samt Nachwuchs. Wirklich cool und sehr zu empfehlen.
Mining & Hot Springs, AR
Der Folgetag führte uns nochmals nach Hot Springs in Arkansas, wo wir im letzten Dezember schon einmal waren. Ursprünglich wollten wir noch in einer Mine in einem Vorort nach Kristallen buddeln, aber als wir da waren hatten wir alle keine rechte Lust dazu uns bei knalliger Sonne und gefühlten 40°C in den Sand zu setzen. Also fuhren wir weiter direkt in die Stadt. Diesmal war das Wetter etwas gnädiger als bei unserem letzten Besuch und der Regen wartete bis wir unsere Besichtigungstour beendet hatten. Beim letzten Mal war eine Besichtigung der Badehäuser wegen der Touristenmassen nicht möglich. Diesmal war es aber recht überschaubar, so dass wir uns das Innenleben einer solchen Einrichtung anschauen konnten. Hat irgendwie etwas von Karlsbad in Tschechien…
Nun ging es langsam weiter Richtung Heimat, begleitet von anhaltenden Regenschauern. Darum entschieden wir uns für einen weiteren Zwischenstopp in Dallas, weil das Fahren bei diesem Wetter doch recht mühselig ist. Außerdem ist dort noch eine Titanic-Ausstellung, die man sich ja mal ansehen kann.
Dallas, TX – Titanic
Nach einem sehr reichhaltigen Frühstück bei Denny´s, machten wir uns auf dem Weg zu besagter Ausstellung. Hier konnte man nachgebaute Zimmer und andere Schiffsbereiche und Alltagsgegenstände besichtigen. Das war nicht uninteressant, aber irgendwie hatten wir uns auch etwas mehr davon versprochen.
Und nun ging es bei strahlendem Sonnenschein endgültig wieder nach Hause, wo es nach dem Betreten unserer Wohnung endlich mal wieder anfing zu regnen. Eine Wasser-Tour eben…
PS: Währen wir fröhlich unterwegs waren hatte es schwere Sturmfluten in unserer Gegend gegeben, in denen Flüsse in kürzester Zeit zu reißenden Strömen wurden und alles mitrissen, was ging. Wasserstände in den Flüssen stiegen teilweise in 45min auf 8 Meter und viele Menschen (besonders ein Kinder-Sommercamp) wurden mitgerissen und sind bis heute teilweise nicht gefunden…
Der Ausflug ist zwar schon eine Weile her,aber es war wieder eine tolle neue Erfahrung und ihr habt wieder ein Stück Amerika kennengelernt.
Ich freue mich immer über die Berichte und vor allem die schönen Bilder. Ich glaube, es ist auch für Celina jedes Mal eine neue fotografische Herausforderung, bei der sie nur lernen kann.
Ich wünsche weiterhin so schöne Berichte,aber vor allem alles Gute und Gesundheit.
Ganz liebe Grüße an euch drei von
Oma Bine