(03.11.2019 – 02.11.2020)
Neue Welt / Neue Erfahrungen / Neue Schwierigkeiten -> Eine neue Familie
Nach 12 Monaten in der neuen Heimat wird es Zeit eine erste Zwischenbilanz zum Abenteuer Auswandern zu ziehen. Die wichtigsten Erkenntnisse sind und bleiben, dass alles anders wird als man es im Vorfeld plant und Herausforderungen auftreten, an die man nie gedacht hätte. Das war bei uns (und sicherlich geht es anderen Leuten ähnlich) schon immer so und wird sich wohl auch nie ändern.
Der Start in ein neues Leben, in einer neuen Umgebung funktionierte zunächst unerwartet problemlos. Alle anstehenden organisatorischen Herausforderungen ließen sich besser abarbeiten als wir es uns im Vorfeld ausgemalt hatten. Das lag nicht zuletzt an der guten Vorarbeit von Andrea, die ja bereits im September 2019 wichtige Schritte wie Wohnung mieten und ein Bankkonto eröffnen realisiert hatte. So konnten wir uns nach unserer Ankunft im November direkt um den Kauf eines Autos und der Ausstattung der Wohnung kümmern. Zwar hatten wir auch da einige spezielle Erlebnisse, konnten diese aber schnell lösen. Und es fühlte sich gut an hier zu sein und endlich die leider allzu oft unschönen privaten wie beruflichen Erlebnisse der vergangenen Jahre hinter sich lassen zu können.
Der Schulstart lief auch recht gut, da unsere Tochter sich mit positiven Erwartungen in dieses Abenteuer wagte. Seitens der Schule – in unserem Fall die S.F. Austin Highschool – wurde hier auch für eine ganz gute Integration gesorgt. Nicht zuletzt spielt auch die allgegenwärtige Identifikation der Schüler und Lehrer mit ihrer Schule eine unglaublich wichtige Rolle für das Wohlbefinden und die Zufriedenheit in dieser Institution. „MAROONS – LOYAL FOREVER“ steht hier für mehr als nur einen Schulslogan. Klar, die Schule war mit 3.000 Studenten eine ganz andere Hausnummer als alles was wir bis dahin kannten, aber es kam zu keiner Zeit ein ungutes Gefühl auf.
Die landschaftliche Umgebung von Austin macht es einem darüber hinaus recht leicht sich hier wohl zu fühlen und in der Region heimisch zu werden. Wer die südlichen Gebiete Italiens und Spaniens in Kombination mit mexikanischem Flair mag, wird diesen Teil von Texas lieben.
Zunächst folgte nun Mitte November eine erneute Trennung der Familie um die letzten Angelegenheiten in Deutschland zu bereinigen. Auch wenn wir Rückflugtickets für uns alle hatten, so haben wir jedoch beschlossen, dass Matthias alleine die Rückreise antritt und Andrea und Celina den Aufenthalt fortsetzen und unser neues zu Hause hier in Austin errichten. Matthias kümmerte sich im Gegenzug um die in Deutschland noch zu regelnden Aspekte und Überreste des bisherigen Hausstandes inklusive dem Verkauf unseres Haus.
Nachdem unsere Familie am 18. Dezember 2019 nun endlich wieder vereint war, galt es gemeinsam die begonnenen Schritte für das neue Leben hier zu vervollständigen. Aber zunächst standen Weihnachten und Silvester an. Diese schulische und berufliche Auszeit war zunächst ganz hilfreich, um die Wochen des Getrenntseins aufzuarbeiten und weitere organisatorische Angelegenheiten abzuarbeiten. Schließlich galt es weitere Bankangelegenheiten zu klären und die unerlässliche Drivers License zu bekommen, was dann im Januar 2020 auch geschah.
Eine weitere bedeutende Herausforderung bestand darin, dass Andrea sich beruflich in Austin etabliert. Auch dies gelang überraschend schnell. Zum damaligen Zeitpunkt galt hier noch vollkommen berechtigt die Aussage „Wer Arbeit sucht, der findet sie“. Man darf sich nur nicht zu fein sein klein anzufangen. Zunächst fand sie eine Anstellung einer Fastfood-Kette (die es leider in Deutschland nicht gibt, weil die den besten Burger überhaupt machen). Das dies zunächst nur ein Anfang sein konnte, war klar und so fand sie überraschend schnell eine weitere Anstellung bei einem vor Ort vertretenen Weltkonzern, dessen Produkte ein angebissenen Obst zieren. Zeitlich war dann aber der Job in der Fastfoodkette, der ihr im Übrigen auch sehr viel Freude bereitet hat, nicht mehr realisierbar.
Matthias hingegen hatte das Privileg dank sehr verständnisvoller Geschäftsführer nahtlos via Selbständigkeit an sein Arbeitsverhältnis in Deutschland anknüpfen zu können. Das ist definitiv keine Selbstverständlichkeit!
Da die Arbeitszeiten von Andrea für unsere bisherigen Verhältnisse ungewöhnlich waren (Dienstag bis Sonnabend von 11:00 Uhr bis 20:00 Uhr) standen auch im privaten Bereich Anpassungen hinsichtlich der haushaltstechnischen Verantwortungen an. Während Matthias in Deutschland im Wesentlichen für die Zubereitung des Frühstücks verantwortlich war und Andrea primär die Aufgabe der Abendessenszubereitung zukam, vielen diese Angelegenheiten nun aus organisatorischen Gründen Matthias zu. Ungewohnt, aber machbar! Dafür wurde ein neues morgendliches Ritual eingeführt. Nach dem Celina den Weg zur Schule gefunden hatte, stand von Dienstag bis Sonnabend eine Walkingrunde auf dem Programm. Der Montag diente zur Erledigung von Behördengängen oder ähnlichem. Ab und zu ging Andrea montags mit einer Bekannten nach Downtown zum Walken, da Matthias ja von Montag bis Freitag oder ggf. bis Samstag arbeitete. Es war schon alles eine ziemliche Umstellung, da die gemeinsamen Wochenenden nun lediglich noch aus dem Sonntag bestanden.
Ansonsten genossen wir bis Mitte März 2020 die neue Freiheit in diesem Land und bereisten viele interessante Orte und State Parks. Beispielsweise besuchten wir ein Rodeo in Forth Worth, besichtigten Dallas, fuhren an den Golf von Mexico, besichtigten einen Flugzeugträger oder erkundeten einfach die Umgebung. Shoppen war natürlich auch eine gern genutzte Beschäftigung.
Wir kauften uns ein zweites Auto um unsere Flexibilität zu erhöhen. Somit konnte Andrea auf Arbeit fahren und Matthias hatte die Option Celina auch mal aus der Schule abzuholen, was dann wegen ihres abendlichen Tanzkurses auch notwendig war. Im Übrigen engagierte sich Celina aktiv im künstlerischen Bereich und nahm auch an einem Kunstwettbewerb in San Marcos teil.
Wir unternahmen ständig Ausflüge, erkundeten Texas und seine Sehenswürdigkeit und konnten nicht genug von diesen fantastischen Landschaften bekommen.
Alles in Allem – Super Start!
CORONA
Mitte März hatte Matthias nun einen Flug nach Deutschland gebucht um für seinen Auftraggeber einige vor Ort – Aktivitäten zu realisieren. Da waren schon zahlreiche Gerüchte bezüglich Einschränkungen im Reiseverkehr auf Grund der ausgebrochenen Corona-Pandemie im Umlauf. Am Tag des geplanten Abfluges wuchs die Unsicherheit derart stark, dass er die Reise nicht angetreten hat. Und dass war auch gut so. 2 Tage später wurden umfassende Einschränkungen beschlossen und umgesetzt. Einerseits froh über die getroffene Entscheidung und anderseits etwas enttäuscht über das rausgeschmissene Geld, betrachten wir diese Entscheidung als absolut richtig. Eigentlich sollten beim Rückflug seine Eltern mit nach Austin kommen um das Land hier im Rahmen eines Urlaubs kennenlernen zu können. Diese Flüge waren aber damit auch hinfällig.
Zwischenzeitlich hatte Andrea die Aufforderung erhalten alle Unterlagen und Arbeitsmaterialien aus ihrem Büro abzuholen und ein Homeoffice – Arbeitsplatz einzurichten. Super, in unserer nicht gerade riesigen Wohnung ein weiterer Arbeitsplatz. Das Anschaffen von Büromöbel stellte dann ein echtes Problem dar. Es gab plötzlich keine Bürostühle und Schreibtische mehr. Genauso wie Toilettenpapier und Nudeln.
Die Geschäfte waren gespenstig leer und durften nur noch von wenigen Kunden betreten werden. Das hieß -> ANSTEHEN! Wie zu DDR-Zeiten. Katastrophal! Und dann noch diese Maskenpflicht und dauerhafte Desinfektion von Allen und Jedem. Matthias weigerte sich mit einer Maske in der Öffentlichkeit herum zu laufen und so mussten Celina und Andrea den Einkaufsvorgang ohne ihn übernehmen. Er hat während dessen, wie unzählige weitere amerikanische Männer auch, im Auto von den Einkaufcentren in brütender Hitze im Auto gewartet.
Die Spring break-Ferien im März gingen zu Ende und zunächst wurde tageweise der Schulstart verschoben. Nur kurze Zeit später kam der Beschluss, dass vorerst kein Unterricht in den Schulen mehr stattfinden solle, sondern Online-Learning angeboten wird. Na gut, dachten wir, dann eben ein paar Wochen so. Aber nein, das sollte sich für den Rest des Schuljahres so durchziehen.
Eine freiheitsliebende Familie eingesperrt zum Leben und Arbeiten auf engstem Raum !!!
Alle Ausflugsoptionen und Restaurants wurden geschlossen, alle Geschäfte wurden eingeschränkt und das gesamte öffentliche Leben kam zum erliegen. Es war wie während einer Eiszeit nur eben bei 35 Grad. Und die Nachrichten wurden nicht besser. Einzig die Tatsache, dass es in allen Teilen der Welt war ließ eine gewisse Genugtuung zu, wenn gleich dies keine Hilfe war. Es gab von früh bis abends nur noch ein Thema – Corona.
Um Celina eine zusätzliche und sinnvolle Beschäftigung zu ermöglichen, haben wir sie im Mitte März für die Online-Fahrschule angemeldet. Einerseits konnte dadurch die plötzlich zusätzlich vorhandene freie Zeit sinnvoll genutzt werden, andererseits wollten wir auch, dass sie die in den USA als Ausweisdokument unerlässliche Driver License so schnell wie möglich erhält.
Die folgenden Wochen waren von Umstellungen, neuen Erfahrungen und nicht zuletzt von ungewohnten Reibungspunkten geprägt. Die ganzen Einschränkungen durch die Pandemie wurden noch durch einen Wasserschaden im Büro von Matthias ergänzt, die einen mehrere Wochen langen Auszug ins Wohnzimmer (wo Andrea ihren Arbeitsplatz hatte) zur Folge hatte.
Celina fand die neue Form des Online-Lernens auch nur bedingt spannend, so mal die Lehrer auch nicht wirklich wussten was und wie sie mit dem Thema umgehen sollten. Im schulischen Bereich wurde versucht die Stimmung durch motivierende und zum Durchhaltend animierente Nachrichten und Videos aufrecht zu halten. Aber irgendwann ist der Effekt eben auch mal durch. Nun arbeiteten wir also Rücken an Rücken in einem zum Büro umfunktionierten Wohnzimmer, in dem nach Feierabend kein wirkliches Wohlbefinden mehr aufkommen konnte.
Die Folgen waren eigentlich vorhersehbar. Die Stimmung kippte immer häufiger und es störte jeden Tag einen anderen aus der Familie die Fliege an der Wand. Eine wirkliche Freizeitgestaltung war nahezu unmöglich und 24/7 stets auf engstem Raum zusammen sein … das kann auf Dauer nicht gut gehen. So ging jeder für sich auch anders mit der gegebenen und unveränderbaren Situation um und dann prallen unterschiedliche Auffassungen zwangsläufig aufeinander.
Mitte April traten dann die ersten Lockerungen in Kraft und es war endlich wieder möglich mit Vorreservierung einige Ausflugsoptionen wahrzunehmen.
Dies entsprach zwar ganz und gar nicht unserem Naturell, da wir viel lieber spontan irgendwo hinfahren, aber wenigsten konnte man gelegentlich an Sonntagen etwas unternehmen. Das geflutete Büro von Matthias war auch wieder getrocknet und so hatte jeder zumindest wieder einen Arbeitsraum für sich.
Und dennoch, wir haben uns verändert und viele Sachen blieben vorerst unausgesprochen. Trotz leichter Entspannung hinsichtlich der Pandemieauswirkungen hatte jeder für sich mit der aktuellen Situation zu kämpfen und jeder suchte einen anderen Weg der Verarbeitung. Und dass war innerhalb unserer Familie deutlich spürbar. Jeder empfand auch nur seinen Weg als den Richtigen und versuchte die anderen Familienmitglieder davon mal mehr, mal weniger freundlich davon zu überzeugen.
Aber wir versuchten dennoch die langsame Reduzierung der Einschränkung als Ablenkung vom Alltagsstress zu nutzen, was uns zumindest an besagten Sonntagen meistens gelang. So machten Andrea und Matthias ihre License to Carry a Handgun (Waffentrageerlaubnis) und wir unternahmen einige Ausflüge in State Parks.
Das Schuljahr neigte sich dem Ende, Celina hat erfolgreich ihre theoretische Führerscheinprüfung absolviert und konnte nun ihre Learners Drivers License in Empfang nehmen. Endlich ging es wieder leicht Berg auf, obgleich unsere Pläne für die Sommergestaltung vollkommen durchkreuzt wurden. Eigentlich wollte Celina einen Rettungsschwimmerkurs machen und Matthias wollte zusammen mit Celina ab und zu im Rahmen eines Voluneering in einem State Park aktiv werden. Aber das ging ja nun alles wegen der „Stay at Home Order“ nicht. Also hat Celina an einigen Wochen Holliday School gemacht um wenigsten eine Beschäftigung zu haben. Auch hat Sie eine Kunstwebsite erstellt, auf der sie ihre gemalten Bilder präsentiert. Aber die lange Weile und fehlenden Kontakte zu Freunden und Schulkollegen konnte sie damit auch nicht ausgleichen.
Im Allgemeinen muss man sagen, dass uns allen der persönliche Kontakt zu anderen Menschen massiv gefehlt hat, aber neue Kontakte aufbauen war ja absolut ausgeschlossen. Die Kontakte zu Bekannten und Verwandten in Deutschland waren auch eher übersichtlich und schlussendlich war eh immer nur die Pandemie das wesentliche Thema. Da hatten wir dann keine wirkliche Lust drauf.
Matthias hatte so schon nicht viele private Kontakte in Deutschland, ebenso wie Celina. Und die, die es noch gab haben sich kurz nach unserer Auswanderung auch mehr und mehr zurückgezogen. Einzig Andrea versuchte den einen oder anderen Kontakt aufrecht zu erhalten, obgleich sich auch da mehr und mehr ein gefühltes Desinteresse an einer Aufrechterhaltung der Verbindung einstellte. Und somit war unser Dilemma, dass wir quasi alle die gleichen Probleme im gleichen Umfeld mit den gleichen Personen hatten und die aber nicht gegenüber Außenstehenden loswerden konnten (einfach mal Dampf ablassen). Das führte wiederum zu Frust, wenn nicht sogar depressiven Gefühlen bei allen Beteiligten. Matthias befasste sich mehr und mehr mit seine Arbeit und Celina zog sich in ihre Gaming- und Handy-Welt zurück. Nur Andrea versuchte weiterhin mehr oder weniger erfolgreich den Kontakt zu Bekannten in Austin und in Deutschland zu halten, teilweise offen, teilweise heimlich (was irgendwann natürlich zur Sprache kam und das Fass zum Überlaufen brachte). Die Folgen waren klar abzusehen…
Ein Familien-Psychologe hätte seine wahre Freude an uns gehabt und es als ein Eldorado für weitere Studien zu besonderen Kommunikationsformen innerhalb eingesperrter Familien empfunden.
Die Fronten verhärteten sich ins Unermessliche und man ging sich möglichst aus dem Weg (nur das die Wege, auf Grund der örtlichen Gegebenheiten, immer aneinander vorbei führten). Es folgten Diskussionen, Versöhnungen, erneute Vorhaltungen gefolgt von Phasen des Eingeschnapptseins die dann in Verständigung oder wahlweise Ignoranz mündeten.
Eine Lösung musste her, da die Option einer Flucht schlicht unmöglich war. Es gingen ja keine Flieger und wo hätte jemand von uns hingehen können?
Wir entschieden uns für einen Urlaub in Colorado um unsere Familie wieder zu renovieren.
Im August flogen wir also nach Denver und verbrachten eine durchaus harmonische Zeit miteinander, auch wenn die Differenzen der vergangenen Wochen immer ein Gefühl des Unbehagens mit sich trugen. In Colorado nahm man die ganze Pandemie gar nicht so wahr wie in Texas. Hier schien das noch weniger Menschen zu interessieren als zu Hause. Vielleicht lag das an dem allgegenwärtigen Geruch von Cannabisprodukten, der die Leute einfach unempfindlich gegenüber Allem erscheinen ließ. Der Urlaub war gut und notwendig und darüber hinaus noch gespickt mit wahnsinnigen Eindrücken wegen der atemberaubenden Landschaft.
Der September nahte und somit auch der Start in ein neues Schuljahr. ABER … es startete nicht, sondern wurde zunächst für einige Wochen verschoben. Na toll, also weiter wie gehabt. Nachdem sich unser Schuldistrikt nahezu täglich auf eine neue Vorgehensweise verständigt hatte. wurde für Mitte September der Schulstart per Homeschooling beschlossen. Alle 80.000 Schüler im Distrikt wurden mit Technik ausgestattet und die Lehrer wurden zu der neuen Lehrmethode mehr oder weniger erfolgreich geschult.
Der erste Schultag kam und siehe da … es funktionierte. Seit dem wurden wir Eltern fast täglich mit Informationen von der Schulbehörde überschwemmt. Aber endlich ging es wieder los.
Arbeitsseitig lief alles wie gehabt und es stellte sich eine Art Gewohnheit ein, mit der man (unterbrochen von gelegentlichen Schimpfattacken auf diesen Virus) leben konnte.
Auch privat gab es nochmal einen heftigen Disput, gefolgt von der allseitigen Einsicht, dass wir nur gemeinsam die Situation überstehen und wir alle 3 eigentlich unter keinen Umständen zurück nach Deutschland wollen …
Also: Zusammen raufen und weitermachen! Aufgeben ist keine Option!
…und außerdem gibt es hier noch so viel, was wir sehen und erleben wollen!
Der Herbst kam und die Tage wurden kürzer und deutlich kühler. Die durchschnittliche Temperatur sank tagsüber auf nur noch 25°C – 30°C, was man durchaus spürte. Matthias hatte sich zeitweise schon seine Lederjacke aus dem Schrank geholt und Celina hat solange gebettelt bis sie den langen Plüsch-Schlafanzug in Gestalt einer Giraffe endlich bekommen hat um ihn auch tagsüber zu tragen. Nur bei den ab Oktober stattfindenden praktischen Fahrstunden mit unserer Fahrschule haben wir Sie von normaler Kleidung überzeugen können.
Halloween steht vor der Tür
Man mag das Fest oder man mag es eben nicht.
In Deutschland hatten wir immer versucht eine Feierlichkeit aufzubauen: dekoriert, Süßkram besorgt… Aber leider waren dort nicht viele Menschen für diesen Spaß zu begeistern, so dass wir nur selten die Gelegenheit hatten unser wahres ich zu zeigen (außer vielleicht mal bei WGT in Leipzig).
Hier sieht das etwas anders aus. Seit Anfang September werden in der ganzen Gegend die Häuser dekoriert und Vorgärten mit Grabsteinen, Totenköpfen und Monstern ausgestattet. Das Angebot in einschlägigen Konsumtempeln ist gigantisch und im Vergleich zu, wenn überhaupt vorhandenen Angeboten, unglaublich günstig. Also ist man ja gezwungen hier zuzuschlagen…
Also verschönern wir unsere Wohnung und selbstverständlich auch uns.
Als nächstes steht nun der Umzug in ein neues Appartement an. Wir bleiben zwar in unserer Community, beziehen aber eine schönere Wohnung mit Poolblick und Kaminofen (der ist besonders wichtig in Texas, wenn die Temperaturen unter 20°C fallen).
Unsere erste Wohnung war auch nett, aber seit dem im März eine junge Frau mit 2 Kleinkindern und einem dafür umso größeren Hund über uns eingezogen sind, sind die Hüpf-, Trampel- und Kratzgeräusche manchmal extrem nervig.
Besonders praktisch ist, dass unser neues Appartment gerade mal 50m entfernt ist und ein Umzugsfahrzeug somit entfallen kann. Wir haben ja zum Glück noch nicht so viele Sachen angeschafft (… das dachten wir zumindest vor dem Umzug). Auch ist der Weg zur Bushaltestelle für unsere Tochter nur noch halb so lang. Also sollte es jemals wieder face to face in person School geben, sind wir Bestens aufgestellt. Aber das wird wahrscheinlich erst ab dem nächsten Schuljahr passieren…