Es gibt schon tolle Autos auf den hiesigen Straßen. Aber nicht alle Leute oder Berufsgruppen sind mit voluminösen Vehikeln ausgestattet. Insbesondere ausgewählte Behördenfahrzeuge aus New York sind uns da im Gedächtnis geblieben.
Mehrere Smarts for two sind beim NYPD im Einsatz. Bei diesem Anblick konnten wir uns ein leichtes Schmunzeln nicht verkneifen. Wobei man ehrlicherweise zugeben muss, dass für die dortigen Straßenverkehrsverhältnisse ein gewisser praktischer Nutzen unbestreitbar ist.
Und dann sind da noch diese herrlichen Oldtimer und verschiedensten Zustandsqualitäten. Wunderbar, wenn man solch ein Gefährt zu seinem Besitz zählen kann (und man einen Platz zum Parken hat).



Aber so schön diese Fahrzeuge sind … wir brauchen etwas Alltagstaugliches. Also Recherche im Internet und dann Autohäuser abklappern. Wir wollen einen gebrauchten, nicht als historisch einzustufenden SUV mit möglichst wenig Meilen und sauberem Titel für den Anfang. Damit sind die Rahmenbedingungen vorgegeben!
Die ersten Besichtigungen von budgetpassenden Autos war ernüchternd. Entweder waren die Fahrzeuge bestenfalls „abgewohnt“ oder technisch sogar für Leihen wie uns als schrottreif zu erkennen. Aber wir haben stellenweise schon interessante Fahrzeuge entdecken können.

Nach 3 Tagen der intensiven Suche und der Erkenntnis, dass wir wohl von unseren preislichen Vorstellung Abstand nehmen müssen, haben wir dann durch Zufall ein geeignetes Fahrzeug gefunden. Der Ford Escape war gerade beim Händler eingetroffen, nicht gereinigt und ein Preis stand auch noch nicht fest. Der junge Verkäufer zeigte uns das Auto denoch und besprach anschließend offensichtlich mit seinem Vorgesetzten den Verkaufspreis. Und dann kam etwas, dass wir ja gar nicht gerne machen – Preisverhandlung wie auf einem Basar. Der Verkäufer wollte zunächst einen Preis wissen, den wir bezahlen würden. Okay, Budget genannt. Dann ging er mit dem Preisangebot zu seinem Vorgesetzten, der ein Gegenangebot machte. Das lehnten wir natürlich ab und machten dieses Spielen bestimmt 10 mal. Es war zwischenzeitlich abends um 8 Uhr und wir entsprechend fertig. Also gut … letztes Angebot von uns oder wir gehen. Und nun hatten wir uns auf einen Preis geeinigt.

Warum der Verkäufer uns bei der Frage nach inkludierten Winterreifen so mitleidig angesehen hat und anschließend in schallendes Gelächter verfiel, verstanden wir gar nicht….
Der Verkäufer bereitete alles weitere vor und wir sollten nach einer geleisteten Anzahlung das restliche Geld vorbeibringen. Und jetzt der Hammer: ONLY CASH!
Heute wissen wir, dass das hier normal ist. Ein Auto per Überweisung oder anderen elektronischen Geldtransferoptionen zu bezahlen ist eigentlich unmöglich. Vielen Dank für diese lehrreiche Erfahrung, auch wenn sie uns nun zu unserer nächsten Herausforderung verhilft.
Und nun versuche man mal von einem oder mehreren deutschen Bankkonten einen höheren Betrag in Dollar in den USA abzuheben. Katastrophal! Wir haben dann über mehrere Tage verteilt von unterschiedlichen Konten jeweils den maximal tagesverfügbaren Betrag abgehoben bis wir den Gesamtbetrag zur Verfügung hatten. Da kommt man sich echt bescheuert vor.
Dann wieder auf zum Autohaus, Restgeld bezahlt und damit sind wir nun stolze Besitzer eines kleinen SUV mit sparsamer 3L-Maschine.
Im übrigen ist es hier normal, wenn die Fahrzeuge einen moderaten Ölverlust aufweisen, den man morgens in Form von Flecken unter dem Auto findet. Wir wollten das Problem beheben lassen, aber 1. keiner findet die Ursache, 2. keinen interessiert es und 3. Aussage der Werkstatt „Muss man eben immer mal den Ölstand kontrollieren“, was ja bei einem Ölwechsel alle 3 Monate kein Problem darstellt. Ausserdem sind wir ja in Texas, und bekanntlich kommt hier ja das Öl aus der Erde und da geht es dann halt auch wieder hin…